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Damit die Operation überhaupt durchgeführt werden konnte, wurde ich während 3 Tage im Inselspital Bern durchgetestet.

 

Zum Beispiel ohne die tägliche Ration Medikamente etwas zeichnen bzw. bauen mit Klötzchen, Physiotest wie Gleichgewicht, Treppensteigen, Gehen auf Zeit, Drehungen sowie MRI's des Gehirns, ein Aufenthalt im Schlaflabor (mit diversen Messungen während der Nacht und des Tages) sowie diverse vorbereitende Gespräche mit Ärzten, medizinischem Personal und psychiatrischem Gutachten.

Erst als alle diese Test durchgeführt wurden und die Professoren, Ärzte und Krankenkassen das Einverständnis gegeben hatten, konnte die Operation durchgeführt werden. In meinem Fall waren die Umstände klar gegeben.....

Am 1.12.2015 war es soweit! Die Medikamente wurden abgesetzt, das wahr wohl die schlimmste Nacht. Von heftigsten Krämpfen geplagt, wurde mir etwas Madopar LIQ gegeben damit ich noch ca. 2 Stunden zum Schlafen kam.

 

Um 6 Uhr wurde ich für die OP vorbereitet. Den Kopf bereits kahlrassiert wurde mir ein Rahmen montiert und diese wurde mit Schrauben befestigt. Es sah aus wie eine Krone. Mit einem betäubten Kopf wurde ich in den OP-Vorbereitungssaal gebracht. Die Messgeräte, Infusionen etc. montiert und meine Operations-Begleitung informierte mich über alles was vor sich ging. Auch eine kleine Wasserpumpe (war Gold wert, um den Mund zu erfrischen) hatte sie dabei.

So, nun gings los. Eine grosse Anzahl an Ärzten und medizinisches Personal waren anwesend, die mich oder die jeweiligen Instrumente beobachteten. Es begann mit einem kurzen Schnitt am Kopf und dann wurde gebohrt. Ein seltsames Gefühl, man spührt keinen Schmerz aber doch, das da etwas passiert.

Immer wieder wurden vom Professor "STOP" gerufen und Röntgenaufnahmen gemacht, bis dann die "Dioden" schliesslich am "richtigen" Platz angebracht waren. Es folgten schier endlose Tests mit den verschiedenen Impedanzen (Frequenzen). Gefühlte 100 mal Montag, Dienstag, usw.... aufgesagt. Meine OP-Begleitung war die Komunikationsschnittstelle zwischen mir und dem operierenden Arzt.

Nach 7-stündiger Operation bei vollem Bewusstsein folgte am nächsten Tag noch eine 1,5 stündige Vollnarkose für das Einsetzen des Schrittmachers und der Verdrahtung des selben.

 

Nach 2 Wochen Aufenthalt im Inselspital folgte nun eine neurorehabilitative Reha in der Klinik Tschugg während 4 Wochen. Seit dem waren monatliche Kontrollen/Tests in der Insel Bern im Programm.

Leider musste der Schrittmacher im Dezember 2016 ersetzt werden. Irgendwie bekam ich keine Impulse mehr?

Bis dato (April 2024) wurde die Batterie 2020 und 2023 gewechselt.

Fazit:

Zwar bin ich immernoch auf Medikamente angewiesen doch ohne Gerät wäre ich an den Rollstuhl gefesselt! Ich kann Auto fahren, Skifahren und Sport machen. Vieles geht nicht mehr (Schwierigkeiten beim Gehen, Konzentrieren, Schlafen), doch ich bin mit der Situation einigermassen zufrieden.

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